„Es muss unverzüglich etwas geschehen“, brachte es MdL Armin Schwarz auf  den Punkt. Die Pläne für einen Archivneubau und die Präsentation der  Dokumente für Forschung und Bildung waren gestern Themen des Besuches  von Ministerin Eva Kühne-Hörmann.
 Wissenschaftsministerin Eva Kühne-Hörmann (4.v.l.) besuchte den Suchdienst in Bad Arolsen, dessen Archiv zum Weltdokumentenerbe von der Unesco erklärt wurde. Unser Bild zeigt sie mit (v.l.): MdL Armin Schwarz, Erstem Stadtrat Helmut Hausmann, ITS-Direkt
  Wissenschaftsministerin Eva Kühne-Hörmann (4.v.l.) besuchte den Suchdienst in Bad Arolsen, dessen Archiv zum Weltdokumentenerbe von der Unesco erklärt wurde. Unser Bild zeigt sie mit (v.l.): MdL Armin Schwarz, Erstem Stadtrat Helmut Hausmann, ITS-DirektDer Suchdienst hat bereits beim Bundesfinanzministerium den Antrag für  den Bau eines neuen Archivgebäudes gestellt. Die Wissenschaftsministerin  des Landes wiederum skizzierte die Möglichkeiten für eine Unterstützung  der Forschungs- und Bildungsarbeit durch das Land. Mit dem zum Teil des  Weltdokumentenerbes erklärten Archiv müsse um Touristen und Forscher  geworben werden, unterstrich Kühne-Hörmann.
  Die Vermittlung des Memory of the World-Charakters, etwa durch eine  Ausstellung, müsse nicht teuer sein. Für die Präsentation könnten  vorhandene Gebäude genutzt werden. Sie wies darauf hin, dass für die  Ertüchtigung der Welterbe-Stätten, von denen es in Hessen allein acht  gebe, Bundesmittel zur Verfügung ständen.
  Das ITS-Dokumentenarchiv sei einer der wenigen Archiv-Schätze, der  bisher nicht gehoben worden sei, sagte die Ministerin. Dies müsse  dringend nachgeholt werden, erklärte sie und regte eine Zusammenarbeit  auch auf der Ebene der hessischen Staatsarchive an, etwa bei Einkauf von  Materialien oder des Technikeinsatzes.
  Die inhaltliche Vermittlung sollte im Rahmen der Lehrerfortbildung  gefördert werden. Zudem gebe es die Möglichkeit, aus dem  Forschungsförderungsprogramm des Landes Gelder für die wissenschaftliche  Arbeit zur Verfügung zu stellen. Kühne-Hörmann schlug die engere  Zusammenarbeit mit Universitäten im In- und Ausland vor und die  Einrichtung von Gastprofessuren mit Unterstützung von Stiftungen und  Institutionen, wie dem Fritz-Bauer-Institut.
  Interessant könnte die Forschungsarbeit auch für Firmen oder  Einrichtungen im Bereich der Medizin sein, die den im Bereich des  Dritten Reiches liegenden Teil ihrer Geschichte aufarbeiten lassen  wollen.
  ITS-Direktorin Rebecca Boehling bekräftigte den Wunsch nach einem neuen  Archivgebäude, der Einrichtung repräsentativer Ausstellungsräume und  der Schaffung fester Stellen für akademische Mitarbeiter. Aufgrund des  internationale Status des vom Bund finanzierten ITS sei es unklar, ob  Drittmittel eingesetzt werden dürften.
  Zudem benachteilige die noch  an der Tarifordnung der alliierten Streitkräfte orientierte Bezahlung  die akademischen Kräfte. Für eine Abschaffung dieser Tarifbindung sei  der Betriebsrat momentan jedoch nicht zu gewinnen.  
  Quelle: WLZ