Frauenunion besucht Asklepios Bildungszentrum und Kaiserhof mit Vorstellung der Pflegebegleiter
Die  Krankenpflege ist ein sehr anspruchsvoller Beruf geworden, aber wegen  der Aufstiegsmöglichkeiten auch attraktiv, betonte Mizrab Akgöz, den die  Anforderungen an eine kompetente Krankenpflege seien deutlich  gestiegen. Asklepios stellt gegenwärtig145 Ausbildungsplätze in der  Gesundheits- und Krankenpflege und 65 Ausbildungsplätze in der  Physiotherapie über die Bringmann Akademie bereit. Die Ausbildungszeit  beträgt drei Jahre. In beiden Ausbildungsrichtungen ist ein  Bachelorstudium möglich, so dass auch der Weg nach „ganz oben“ offen  ist. Desweiteren werden Alltagsbetreuer ausgebildet, Service- und  Pflegeassistenten sowie ein neuer Beruf, der Case Manager (der frühere  Sozialarbeiter), denn die Patienten und ihre Angehörigen dürften an der  Schnittstelle zwischen Verlassen des Krankenhauses und der Pflege zu  Hause nicht alleingelassen werden.
  
  Die  Fachkräfte in Bad Wildungen aber auch aus dem Schwalm-Eder-Kreis nutzen  das umfangreiche Weiterbildungsangebot von Asklepios mit 400  Veranstaltungen im Jahr, um sich auch während ihres Berufslebens  regelmäßig fortzubilden. Der Fachkräftemangel in den Pflegeberufen sei  längst in Bad Wildungen angekommen. Deshalb werde jede Gelegenheit  genutzt, um den Beruf in Schulen oder wie in der vergangenen Woche beim  Fraueninformationstag in der Wandelhalle vorzustellen. Die Absolventen  der 3 jährigen Krankenpflegeausbildung seien begehrte Fachkräfte und  hätten oft bereits vor dem Examen schon Einstellungszusagen. So habe man  auch die Initiative des Hessischen Sozialministers genutzt, um in  Spanien Jugendliche für die Ausbildung in Deutschland  zu gewinnen, denn  dort hätten 25% der Jugendlichen keinen Ausbildungsplatz.
  
  Einig  waren sich die Besucherinnen in der anschließenden Diskussion, dass die  Wertschätzung des Krankenpflegeberufs deutlich verbessert werden  sollte, denn die Fachkräfte leisten jeden Tag eine wichtige und  verantwortungsvolle Aufgabe bei Ihren Patienten.
  
  Anschließend  besuchte die Frauenunion das benachbarte Pflegezentrum Kaiserhof, wo  sie von der Heimleiterin Frau Rudelbach und Frau Wagner bereits erwartet  wurden. Auf dem Rundgang durch das Haus und im anschließenden Gespräch  erfuhren die Gäste, dass der Kaiserhof in drei Stationen aufgeteilt ist:  die Wohngruppe, eine geschlossene Station für Bewohner, die sich nicht  selbstständig orientieren können, und die Beatmungsstation für  Schwerstpflegefälle, die z.B. nach Unfällen mit dem Motorrad oder  Sportunfällen hier intensiv betreut werden. Der Kaiserhof ist bei der  Schwerstpflege für Patienten im Wachkoma hessenweit Vorreiter, es gibt  sonst nur noch eine vergleichbare Einrichtung dieser Art.
  
  Auch  das  Thema häusliche Pflege sollte an diesem Tag nicht zu kurz kommen.  In einem hessischen Modellprojekt werden in Bad Wildungen zur  Zeit 12  ehrenamtliche Kräfte durch den Vital-Pflegedienst zum Pflegebegleiter  ausgebildet. Frau Schäfer und Frau Schuldt erläuterten das Konzept. Mit  Frau Latzel und Frau Wickert berichteten zwei der Pflegebegleiter über  ihre Aufgabe. Das Angebot der Pflegebegleiter richtet sich nicht an den  Pflegebedürftige selbst, sondern derjenige, der pflegt, steht im  Vordergrund. Noch immer werden 2/3 der Pflegebedürftigen in der  häuslichen Umgebung gepflegt. Doch oft stehen die Pfleger, meist die  Ehepartner oder Kinder, ganz allein da mit ihren Sorgen und Nöten. Die  Pflegebegleiter hören einfach mal zu. Sie unterstützen und ermutigen die  Angehörigen, geben menschliche Nähe, entlasten durch Gespräche,  vermitteln die Pflegebedürftigen in die Tagespflege und stehen den  Pflegenden einfach mit Rat zur Seite. Wer sich für diese wichtige  Aufgabe interessiert oder Kontakt zu den Pflegebegleitern aufnehmen  will, kann zu den Sprechstunden ins Mehrgenerationenhaus am Kirchplatz  kommen.
  
  Im  Namen aller Teilnehmerinnen dankte Claudia Ravensburg MdL für den  informativen Nachmittag und sagte zu, dass die Frauenunion mithelfen  werde, die Pflegebegleiter im Landkreis bei den Pflegenden noch  bekannter zu machen.