Claudia Ravensburg (CDU): Neuer Stil im Kreishaus ist nicht hinnehmbar Rot-Grün will den Schulentwicklungsplan offenbar im Kreistag durchpeitschen
Das ist Holzhammerpolitik und hat mit einem geordneten demokratischen Verfahren leider gar nichts zu tun“, kritisiert die schulpolitische Sprecherin der CDU Kreistagsfraktion Claudia Ravensburg das Verfahren zur Beratung des Schulentwicklungsplans. Nach ihren großmundigen Ankündigungen über einen neuen Stil im Kreishaus hat die Koalition von Rot-Grün jetzt gezeigt, was sie darunter versteht.
So  lädt der Ausschussvorsitzende des Schulausschusses Daniel May (Die  Grünen) die Mitglieder des Schulausschusses zwar gerade noch  fristgerecht zu einer Schulausschusssitzung am kommenden Montag ein. Die  notwendigen Unterlagen  kommen je nach Postbezirk aber erst ein bis 2  Tage später. „Es kann doch nicht sein, dass ein so wichtiger Plan wie  der Schulentwicklungsplan den Mitgliedern des Schulausschusses am  Mittwoch oder Donnerstag zugeht und am Montag bereits im Schulausschuss  darüber beraten werden soll. Ein einziger Arbeitstag verbleibt bis zum  Schulausschuss für die Beratung. Der Schulentwicklungsplan umfasst 503  Seiten und wird ergänzt um zusätzliche Anlagen. Das ist unmöglich in  einem Arbeitstag zu bearbeiten“, betont die Ravensburg auch mit Blick  auf ihre ehrenamtlich tätigen Kollegen. Daneben soll im Schulausschuss  die Verteilung der Stellen für die Ganztagsangebote komplett neu  geregelt werden. Auch diese Unterlage haben die Schulausschussmitglieder  jetzt erstmalig zugestellt bekommen und sollen am Montag darüber  entscheiden. Weder können die Oppositionsfraktionen geordnete  Arbeitskreissitzungen bis zum Sitzungstag durchführen noch Rücksprache  mit den betroffenen Schulen, Eltern oder den Städten und Gemeinden  nehmen. „Offenbar ist im Kreishaus nicht bekannt, dass wir Herbstferien  haben, wo die Schulen bis Montag gar nicht erreichbar sind“, äußert sich  Claudia Ravensburg empört.
  
  Bereits  im Juni war der Schulentwicklungsplan aufgrund des unmöglichen  Verfahrens zurückgezogen worden. „Wir hatten den Eindruck, dass damals  im Hauruckverfahren eine Oberstufe in Battenberg eingerichtet werden  sollte, ohne die betroffene Nachbarschule überhaupt mit ein zu beziehen  oder die Nachbarkommunen zu informieren. Erst durch die Informationen  aus der CDU wurde dieser Vorgang noch rechtzeitig bekannt. Jetzt soll  offenbar erneut der Schulentwicklungsplan ohne große Beratung durch die  Kreisgremien gepeitscht werden. Wir haben durch erste mails aus  betroffenen Kommunen wie Korbach oder Sachsenhausen erfahren, dass es  keineswegs Konsens über den Schulentwicklungsplan gibt. „Die Schließung  der drei Schulen Eppe, Rhena und Freienhagen mit der Begründung, man  müsse 2,5 Mio Euro investieren, können wir so nicht akzeptieren.  Offensichtlich nutze der Kreisausschuss das Gebäudemanagement, um  Argumente für unangenehme politische Entscheidungen zu finden. Diesen  Weg gehen wir so nicht mit“, betont Armin Schwarz MdL.
  
  Die  CDU Fraktion sieht erheblichen Beratungsbedarf und wird in der  kommenden Kreistagssitzung beantragen, dass der Schulentwicklungsplan  auf jeden Fall bis zur Dezembersitzung zurückgestellt wird, um den  Fraktionen die Möglichkeit zu geben Rücksprachen zu halten und  eventuelle Änderungsanträge zu stellen, stellt Fraktionsvorsitzender  Karl-Friedrich Frese fest. Darüber hinaus haben bereits mehrere  Gymnasien angekündigt zu G9 zurückkehren zu wollen, auch diese Anträge  müssten im Schulentwicklungsplan noch verankert werden. Sonst müsste der  gerade verabschiedete Plan zu Jahresanfang gleich wieder verändert  werden.